AjoureTechnik60th Anniversary Road Worn Jazz 4-saitiger E-Bass im Ajouré Test

60th Anniversary Road Worn Jazz 4-saitiger E-Bass im Ajouré Test

Bekannt für Gitarre, Bass und Verstärker, sind es vor allem der Stratocaster und der Telecaster, die Fender berühmt gemacht haben. Und der Jazzbass – der feiert gerade seinen 60. Geburtstag. Nun ja, eigentlich feiert Fender und spendiert dem vierseitigen E-Bass mit dem 60th Anniversary Road Worn Jazz E-Bass ein neues Kostüm.

Fender ist einer der weltweit bekanntesten und erfolgreichsten Hersteller für Musikinstrumente und unterhält Produktionsstätten in den USA, in Mexiko, Japan und China. Was macht nun der Jubiläumsbass aus dem Hause Fender her?

Fender brachte den Jazzbass 1960 zum ersten Mal auf den Markt. Allerdings wurde der Bass mit dem anschmiegsamen Offset-Body nicht nur im Jazz, sondern in allen Genres und Stilrichtungen gerne gespielt.

Das ist ein unglaublich leicht bespielbarer und vielseitiger E-Bass, der vor allem mit den unzähligen Möglichkeiten an Pickup-Konfigurationen und einem schlanken Halsprofil auffällt.

Zum 60. Geburtstag des E-Basses bringt Fender ein Modell in zeitlosem Design auf den Markt, das als mexikanisches Road Worn Jazz Bass Sondermodell nur in limitierter Auflage verfügbar ist.

Keine Überraschung: Ausgezeichnet!

Und, was ist es? Ein Fender Jazzbass natürlich! Keine Überraschung – die ausgezeichnete Balance und hervorragende Spielbarkeit bei typischem Sound ist unverkennbar Fender. Hinter dem Begriff Relic Finish (Showy!) verbirgt sich ein künstlicher Alterungsprozess, den Fender bislang nur bei den sehr kostenintensiven Custom-Shop-Instrumenten angewandt hat. Der Koffer gehört beim 60th Anniversary Road Worn Jazz Bass dazu, der muss also nicht separat erworben werden. Das ist schon einmal ein weiterer Pluspunkt.

Und sonst? Die Ausstattung ist stimmig:

  • Hals auch Ahorn, vierfach verschraubt
  • Griffbrett Pau Ferro
  • weiße Perloid-Dots als Einlagen
  • 20 Medium Jumbo Bünde
  • Sattel aus synthetischem Knochen mit 38,1 Millimetern
  • Mesnur von 864 Millimetern
  • 2 60th Anniversary Jazz Bass Single Coil Tonabnehmer
  • Regler: zweimal Volume plus Tone
  • Korpus aus Erle
  • Hardwarefarben: Nickel, Chrom mit Firemist Silver Finish
  • 4-Saddle Vintage Style with Threaded Stell Saddles Brücke
  • Vintage Style Reverse Mechaniken

Gut geschützt und sicher aufbewahrt

Kein Gigbag, sondern ein Koffer – das beeindruckt schon einmal. Und dieser Koffer ist wirklich eine würdige Verpackung für so einen edlen E-Bass. Im Vintage Case bettest du deinen 60th Anniversary Road Worn Jazzbass auf eine flauschige Polsterung, die Erschütterungen abfängt und die Oberfläche ganz zart schützt. Eingestickt ist das Fender Jazz Bass 60th Anniversary Logo, was natürlich eine Menge hermacht.

Hast du die Liste aufmerksam gelesen? Das 60th Anniversary Modell ist eine Zusammenstellung aller Best of 60’s Jazz Bass Komponenten. Denn hier findest du die unterschiedlichen Spezifika der Baureihen aus den 2960er-Jahren in einem Bass vereint. Korpus aus Erle, Hals aus Ahorn und Griffbrett aus Palisander – das sind echte Klassiker!

Was bietet der 60th Anniversary Road Worn Jazzbass klanglich?

60th Anniversary Road Worn Jazz

Was der Jazzbass wirklich draufhat, zeigt sich natürlich nicht an Äußerlichkeiten wie dem Holz. Wir vergleichen den Klang mit dem des Fender Precision Bass, sozusagen dem großen Bruder des Jazzbasses. Zuerst einmal fällt auf, dass das Design des Jazzbasses geschwungener und eleganter wirkt – aber das ist nichts wirklich Neues.

Im Look authentischer 1960er-Jahre Jazzbass

Das Jubiläumsinstrument kommt mit einem Finish mit der Bezeichnung Arctic Pearl daher. Das ist ein Nitrocellulose-Lack, der schneeweiß-metallic schimmert. Das ist keine klassische Farbe, zumal die Kopfplatte in derselben Farbgebung gehalten ist. Fachausdruck: Matching Headstock. Die Hardware dagegen ist durchaus klassisch gehalten, chromfarben ist authentisch, was mit der Vintage Style Bridge und den Pure Vintage Reverse Stimm-Mechaniken gut passt. Auch das Schlagbrett im marmorierten Tortoise-Look und das in ein cremefarbenes Binding eingefasste Griffbrett passen dazu. Ein 7,25-Zoll-Radius macht das Griffbrett zu einer wahrlich runden Sache. Und nun zu den harten Fakten, die am Ende die Musik machen.

Fender verbaut Pure Vintage 62’s Jazz Bass Tonabnehmer, die den authentischen Sound der 1960er-Jahre versprechen. Die Potis sind konzentrisch – und das ist ein deutlicher Unterschied zu aktuellen Bassmodellen und ein echtes 1960er-Jahre Ding. Für jeden Pickup wird ein eigener Volume-Regler mit einer eigenen passiven Tonblende im Doppelstockpoti verpackt. Die Bedienung des 60th Anniversary Road Worn Jazzbass ist damit etwas aufwendiger, aber die Klangvariationen werden dadurch extrem abwechslungsreich.

Klanglich ist das also eine ganz tolle Angelegenheit, der Jubiläumsbass hat das Zeug, authentisch zu klingen – trotz der modernen Erscheinung. Er wirkt damit überhaupt nicht aus der Zeit gefallen, das gefällt uns so weit sehr gut.

Noch mehr Eye Candy: Thumb Rest und Halsplatte

Der Thumb Rest, also die Ablage für die Finger, wenn der Daumen in Griffbrettnähe ist, und die Halsplatte mit der Jubiläumsprägung sehen zusammen mit der Abdeckung des Hallpickups echt authentisch aus. Das sind ästhetische Features, die mit der Abdeckung für Stegpickup und Brücke (dem berühmten Aschenbecher) hervorragend zusammengehen.

Allerdings sind das wirklich catchy Features für die Augen. Denn beim Spielen können diese Features enorm behindern. Deshalb werden sie von den meisten Fender-Spielern abmontiert. Das ist jetzt das große Dilemma: Entweder sieht dein Fender Jazzbass in der Jubiläumsausgabe historisch authentisch aus, oder er lässt sich gut spielen. Beides bekommst du leider nicht. Von der Brücke führt einfach ein deutlich sichtbares Masseblech oben auf dem Korpus über den Stegpickup bis ins Elektronikfach.

Nochmal genauer hinsehen: Verarbeitungsmängel?

60th Anniversary Road Worn Jazz

Die gibt es tatsächlich, wenn sie erst bei einer genaueren Untersuchung sichtbar werden. Die Spaltmaße beim Hals-Korpus-Übergang sind nicht ganz genau. Stört das? Wenn du Wert auf Perfektionismus legst, mit Sicherheit. Und die Potiknöpfe sind auch leicht schief montiert. Das ist zwar kaum sichtbar (wirklich nur minimal). Aber zwischen „minimal schief“ und „exakt gerade“ ist eben doch Raum für Diskussionen.

Praxistest: Bestanden – aber auf die Dauer wird es anstrengend

Der 60th Anniversary Road Worn Jazzbass ist mit 4,3 Kilogramm Gewicht nicht allzu schwer, aber auch kein Leichtgewicht. Typisch Jazzbass, ist er konstruktionsbedingt kopflastig. Ergonomie, Handling und Gewicht sind also erst einmal genau das, was du erwarten darfst. Und das ist das Problem: Auf die Dauer kann der schwere Jazzbass echt anstrengend werden.

Aber es gibt auch Pluspunkte: Der Radius des Griffbretts ist konservativen Spielern sehr angenehm. Du erreichst die 20 Bünde ganz unproblematisch, auch wenn die höheren Lagen bisweilen ein leichtes Schnarren hören lassen. Drahtig und knackig kommt der akustische Sound daher, das Jubiläumsmodell ist im Vergleich mit Standardmodellen also wirklich toll im Klang. Wie die originalen Jazzbässe der 1960er-Jahre ist auch der 60th Anniversary Road Worn Jazzbass in jedem Stil und in jeder Spieltechnik irgendwie zu Hause. Das ist eine runde Sache!

 

Bilder: Fender / YouTube

Ajouré MEN Redaktion
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